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Familie Langthaler

Bei der verachtender weise als "Mühlviertler Hasenjagd" bezeichneten Menschenhatz wurden kurz vor Ende des 2. Weltkriegs, im Februar 1945, über 500 sowjetische Kriegsgefangene erschlagen, erstochen und erschossen - und das großteils von den Menschen, die rund um das Konzentrationslager Mauthausen wohnten. Doch einige hatten den Mut, sich gegen die ausgerufene Menschenjagd zu stellen und versteckten ausgemergelten Flüchtlinge. Zu diesen vorbildhaften, mutigen Menschen zählte die Familie Langthaler, die in Winden, naher Schwertberg wohnte. Anna Hackl, geborene Langthaler, legt bis heute Zeugnis gegen diese Menschenjagd ab. Sie war 1945 die jüngste Tochter der fünfköpfigen Familie. Anna Hackl war im Februar 1945 12 Jahre alt und klug genug, in der Schule nichts über die beiden versteckten sowjetischen Offiziere auf ihrem Hof zu erzählen. Anna zitiert ihr Mutter, die sagte, als sie die schlotternden beiden Männer aufnahm: "Ich weiß, wer ihr seid. Auch ich habe Kinder im Krieg - und ihr habt eine Mutter, die auf euch in Russland wartet." Hunderte Male erzählte Anna Hackl ihre Erlebnisse in den Schulen und stets schloss sie mit den Worten: "Seid wachsam und vorsichtig."
Anna Hackl im Friedenskalender 2017 (siehe "Quellen")
Artikel von Wolfgang Paterno im "Profil" 5 2025
Buch "Flucht aus dem Todesblock" des Historikers Matthias Kaltenbrunner, 2012
Film "Hasenjagd - Vor lauter Feigheit gibt es kein Erbarmen" von Andreas Gruber, 1995
Roman "Februarschatten" von Elisabeth Reichart, 1984

Themen/Gruppen: Historische Meilensteine, Gerechte, Widerstand

Adresse: 4311 Schwertberg, Winden