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Anton Schmid

Anton Schmid wurde 1964 vom Internationalen Holocaust-Gedenkzentrum Yad Vashem für seinen Mut die Ehrung "Gerechter unter den Völkern" zuteil. Schmid rettete hunderte Juden im Wilnaer Ghetto (heute Vilnus, Litauen) vor dem sicheren Tod und wurde dafür hingerichtet. Schmid stellte für seinen Installationsbetrieb statt der ihm offiziell genehmigten 15 etwa 90 Arbeitsbescheinigungen für jüdische Zwangsarbeiter aus, die so vor dem Zugriff der Einsatzgruppen gerettet wurden. Mehrmals rettete er einige seiner Arbeiter aus dem Lukiszki-Gefängnis, mindestens zwei Personen verschaffte er gefälschte Papiere. 300 Juden rettete er vor der unmittelbar bevorstehenden Ermordung durch selbst ausgefertigte Marschbefehle aus dem Ghetto von Wilna nach Weißrussland. Er versteckte jüdische Widerstandskämpfer in seinem Haus und beteiligte sich an der Vorbereitung des Aufstandes im Warschauer Ghetto.
Anton Schmid in der Website von Yad Vashem
Liste aller 112 Österreicher:innen, die bis 2020 mit dem Titel "Gerechte unter den Völkern" geehrt wurden.

Unrühmliche Berühmtheit erlangte das Wilnaer Ghetto durch den Steirer Franz Murer, der auch der "Schlächter von Wilna" genannt wurde. Murer wurde am Ende des 2. Weltkriegs von den Sowjets verhaftet und Österreich übergeben. Hier arbeitet er ungeschoren weiter. Erst 1963 wurde ihn im Graz der Prozess gemacht. 37 Zeugen aus Österreich, Deutschland, Israel und den USA waren geladen. Die Anklage listet den Vorwurf des "gemeinen Mordes" in 16 Fällen auf. Letztendlich wurde Murer aber freigesprochen. Der Film "Murer - Anatomie eines Prozesses" von Christian Frosch gibt eindrucksvoll das Prozessgeschehen wider.
Bericht im "Spiegel"

Themen/Gruppen: Historische Meilensteine, Gerechte

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