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Julius Tandler

Der Sozialreformer und Politiker Julius Tandler (1869 - 1936) gilt als Architekt der Gesundheits- und Sozialpolitik im "Roten Wien". Tandler reorganisierte das Jugend- und das Gesundheitsamt mit den Schwerpunkten Jugendfürsorge, Bekämpfung der Säuglingssterblichkeit und der Tuberkulose und prophylaktische Gesundheitsfürsorge. Ebenso forcierte er die Schaffung von Kindergärten (darunter viele "Volkskindergärten" mit längeren Öffnungszeiten) und Horten, von Mutterberatungsstellen und Schulzahnkliniken. Die 1925 eröffnete Kinderübernahmestelle war das erste Institut dieser Art in Europa. Das Schloss Wilhelminenberg wurde 1927 als Kinderheim eingerichtet. Im selben Jahr wurde das kostenlose Säuglingswäschepaket bei gleichzeitiger gesundheitlicher Kontrolle der werdenden Mütter eingeführt. Tandlers Sozialpolitik kann auch als zukunftsgerichtete Friedenspolitik betrachtet werden. Umstritten sind Tandlers Ansichten und Forschungen zur Eugenik, wobei er - im Gegensatz zu den Nationalsozialisten - von einer "positiven Eugenik" sprach. > siehe dazu auch der Beitrag "Arbeiterkultur" in WiengeschichteWiki
Ehrungen: 1950 wurde im linken Arkadengang der Feuerhalle Simmering ein gemeinsames Urnendenkmal für Julius Tandler, Robert Danneberg und Hugo Breitner errichtet. Gedenktafeln für Julius Tandler wurden  und 1986 wurde an seinem Wohnhaus in der Beethovengasse 8 eine Gedenktafel angebracht, seit 1946 erinnert eine Tafel an der Kinderübernahmestelle an ihn. 1949 benannte man den Julius Tandler-Platz nach ihm, später auch das Julius Tandler-Studentenwohnheim (Wien 19) und das Julius-Tandler-Familienzentrum (Wien 9).
Julius Tandler in WienGeschichteWiki

Themen/Gruppen: Soziales & Politik, Politiker:in, Sozialpionier:innen

Adresse: Wien 9, Beethovengasse 8