Österreichs erster Friedensatlas – ein Projekt der Zivilgesellschaft
Viele Fragen
Ein Friedensatlas in Zeiten der nahen und eskalierenden Kriege? Wie können wir Frieden überhaupt verorten? Alle Menschen wollen in Frieden leben. – Warum gibt es dann immer Kriege? Kann man Frieden in einer Landkarte eintragen? Was soll das bringen?
Der Atlas – Anregungen für Wege zum Frieden
„Frieden ist nicht die Abwesenheit von Konflikten sondern Frieden ist die Abwesenheit von Gewalt bei Konflikten,“ Martin Luther King jr.
Daraus folgt: Wenn wir uns nicht alle – von den Regierenden bis zu jeder einzelnen Staatsbürgerin, jedem einzelnen Mitbürger – um gewaltfreie Konfliktlösung und damit um Frieden bemühen, werden wir den ersehnten dauerhaften Frieden nie erreichen.
„Frieden ist die Fähigkeit zur Transformation von Konflikten. Diese Transformation ermöglicht Erkenntnisse.“ (Susanne Jalka) – Um zu einem dauerhaften, fundamentalen Frieden zu kommen, bedarf es eines neuen Denkens, das durch Bildung und konkrete Erfahrung mit Gewaltfreiheit wachsen kann. Wir müssen Frieden neu denken, weg vom „Ruhezustand“ zwischen Gewaltkonflikten. Der erste Friedensatlas Österreichs soll dieses neue Denken anregen, durch praktische Beispiele, durch vorbildhafte mutige Menschen, durch Symbole und Orte u.v.m. – im Sinne von Mahatma Gandhi, der sagte: „Es gibt keinen Weg zum Frieden. Der Frieden ist der Weg.“
Zur Gestaltung von Frieden bedarf es auch staatlicher Strukturen, wie Bildungs- und sozialen Einrichtungen, gesetzlichen Rahmenbedingungen, eines Lehrstuhls für Frieden- und Konfliktforschung, eines Friedensjournalismus. Dazu brauchen wir Ressourcen wie ein Friedensbudget, Friedensbeauftragte in den Institutionen und NGOs und eine engagierte Neutralitäts- und Friedenspolitik. Gelingt die Gestaltung des Friedens in Kooperation mit den Nachbarländern und internationaler Organisationen, so kann Österreich damit einen wichtigen Beitrag zu weltweitem Frieden und zur Sicherheit leisten.
Es gibt Leitlinien für eine aktive Friedensstrategie, die von mehrere zivilgesellschaftlichen Organisationen in den letzten Jahren ausgearbeitet wurden. Einige davon sind:
- Die „Österreichische Friedensstrategie“, die 2023 vom Internationalen Versöhnungsbund und ICAN (Internationale Kampagne gegen Atomwaffen) ausgearbeitet wurde,
- das Positionspapier von AbFaNG, dem Aktionsbündnis für Frieden, aktive Neutralität und Gewaltfreiheit,
- das Positionspapier „Friedensperspektiven in einer globalisierten Welt“ von ATTAC,
- die Statements zu Frieden und Gewaltfreiheit des Friedensforschers Werner Wintersteiner,
- sowie die Publikationen des Friedensforschers und Privatdozent für Politikwissenschaft Thomas Roithner u..a.m.
Best Practices of Peace
Der Friedensatlas – project in progress – unterstützt anhand von praktischen Beispielen des gewaltfreien Widerstands, von gelungenen Initiativen und Projekten, durch Informationen über Friedens-, Menschenrechts- und Umweltschutzorganisationen, Frauen*- und sozialen Initiativen die Wege zum Frieden. Der Atlas informiert über Bildungseinrichtungen, Kongresse, Projekte, Aktionen etc. Der Atlas zeigt auch, dass Friede eng verknüpft mit sozialer Gerechtigkeit, mit fairem Umgang mit Migrant:innen, mit Umwelt- und Klimaschutz und mit Gender- und sozialen Fragen ist. Der erste Friedensatlas Österreichs ist schließlich auch ein Verzeichnis der „Best Practices of Peace“. Der Atlas verortet österreichweit mutige Friedenshandlung, Friedenszeichen, Friedensgemeinden sowie friedensfördernde Handlungen, wie gewaltfreier Widerstand gegen Unrecht und Gewalt, Bildungsprojekte, wegweisende Gesetzesänderungen und vieles mehr.
Der Friedensatlas soll dazu beitragen, mutige Friedenshandlung, Friedenszeichen, Friedensgemeinden sowie friedensfördernde Handlungen, wie gewaltfreier Widerstand gegen Unrecht und Gewalt, Bildungsprojekte, wegweisende Gesetzesänderungen und viele mehr zu verorten. Der Atlas soll die Benutzerinnen und Benutzer ermutigen, selbst friedensfördernde Handlungen bewusst in ihrem Alltag einzubauen, selbst zu recherchieren und schließlich auch eigene (Friedens)Projekte zu gestalten. AbFaNG und andere Friedensorganisationen bieten dabei Unterstützung.